ME/Sounds 11/93

Phil Collins

So sehr er sich auch dagegen wehrt (und so häufig er versuchen mag, als Filmschauspieler miese Typen zu verkörpern): Sein Image als Mr. Nice Guy wird Phil Collins wohl nicht so schnell abstreifen können - ebenso wenig wie das Vorurteil, er sei das Allzwecktalent mit dem goldenen Händchen, das er zum Geldzählen ebenso gern einsetze wie zum Schlagzeugspielen. Beim ME/Sounds-Interview in des Meisters englischem Landhaus gibt Collins seinen Kritikern kontra.

ME/SOUNDS: Ich war mir nicht sicher, ob ich unser Gespräch so beginnen sollte; nachdem du aber auf dem Weg vom Studio zum Wohnhaus von erneuter Jet-Set-Hetze per Concorde erzählt hast, entschied ich mich, mit der fundamentalsten Frage von allen zu beginnen: Warum?

PHIL COLLINS: Warum? (lacht) In Momenten wie diesem stelle ich mir diese Frage oft selbst, und auch meine Frau wundert sich manchmal darüber. Auf uns prasselt ständig eine solche Menge von Informationen nieder, daß es einen leicht umhauen kann. Aber ich tue einfach, was zu tun ist. - Letzten Endes zählt nur, daß ich ein Album produziert habe, das ich für stark halte; und deswegen muß ich all die Dinge erledigen, die eine solche Platte mit sich bringt.

ME/SOUNDS: Ich fragte deshalb, weil du sicher selbst weißt, was die Leute hinter deinem Rücken sagen: Warum bleibt der Typ nicht einfach zuhause, zählt sein Geld und spielt mit seinen Hunden? Warum plagt er sich immer noch mit der Musik ab?

PHIL COLLINS: Wenn sie sich das fragen, weil sie meine Musik nicht mögen, lautet meine Antwort ganz einfach: Fuck them - Mein Job ist es, Songs zu schreiben. Ich bin kein Geschäftsmann, der noch eine Menge mehr Geld verdienen will. Ich habe genug davon - ich hätte mich schon im Jahr 1985 zur Ruhe setzen können, wenn ich das gewollt hätte Aber das ist nicht der Punkt. Wie gesagt, ich bin Songwriter, mir macht das Spaß, und ich nehme nur alle vier Jahre ein Soloalbum auf. Ich denke nicht, daß dies zuviel ist Zwischendurch gibt es Alben von Genesis, an denen ich nur zu einem Drittel beteiligt bin.

Ich weiß, daß Genesis und ich in Deutschland sehr erfolgreich sind; und ich bin dankbar dafür. Aber diese Popularität bringt es natürlich auch mit sich, daß es viele Leute gibt, die nicht darauf stehen, was ich mache. Auf 1.000, die es mögen, kommen vielleicht 100, denen es nicht gefällt. Wenn man das ein paar Millionen mal multipliziert, sind das eine Menge Leute, die es am liebsten hätten, wenn ich von der Bildfläche verschwinden würde.

ME/SOUNDS: Stört dich das?

PHIL COLLINS: Ein bißchen. - Ich dachte eigentlich, dies sei eine Einstellung, die auf England beschränkt ist. Die Zyniker in der englischen Presse sagen genau das gleiche: Warum zählt er nicht sein Geld und haut ab? Aber das ist es nicht, worum es mir geht.

ME/SOUNDS: Deine Kritiker nehmen es dir wahrscheinlich nicht ab, daß Dir die Musik wirklich so großen Spaß macht.

PHIL COLLINS: Ich kann mir vorstellen, daß ich die Leute verblüffe, weil ich einfach nie Ruhe gebe. Für mich selbst sieht dies ein wenig anders aus - es gibt durchaus Perioden, in denen ich nicht allzu viel tue. Aber die Genesis- und die Soloalben schaukeln sich gegenseitig hoch; und deswegen liegen nur ein bis zwei Jahre zwischen den Veröffentlichungen, die dann auch noch ein sehr langes Leben haben.

Mir tat Michael Jackson leid, als er THRILLER veröffentlichte. Nach einer Weile sagten alle: Ich kann Michael 'bloody' Jackson nicht mehr hören Dabei hatte er nichts getan, als eine Platte zu veröffentlichen, die ständig im Radio gespielt und von allen gekauft wurde. Am Ende sah es so aus, als ob der Schuß nach hinten losgehen würde, weil alle die Schnauze voll hatten. Auch ich kann dagegen nichts tun - ich nehme einfach nur eine Platte auf.

ME/SOUNDS: Gab es denn in deiner Karriere Momente, wie du sie eben im Zusammenhang mit Michael Jackson beschrieben hast?

PHIL COLLINS: Ja - ich glaube, dies war um '85, '86 der Fall. Ich hatte einen Hit mit Against All Odds, produzierte ein Eric-Clapton-Album, darauf folgte NO JACKET REQUIRED, und schließlich war ich dann noch mit Philip Bailey im Studio. Easy Lover war weltweit Nummer eins, und mit NO JACKET hatte ich zwei Nummer-eins- und vier Top-Five-Hits in Amerika. Wir hatten Glück: Es wurde einfach alles, was wir herausbrachten, im Radio gespielt.

An diesem Punkt gab es ein paar Stationen, die dahergingen und sagten: Am nächsten Wochenende läuft bei uns garantiert keine einzige Phil-Collins-Platte Sobald ich davon hörte, dachte ich mir, daß der Sättigungsgrad erreicht war; und ich zog mich ein wenig von der Bildfläche zurück - bis wir dann nach einer ziemlich langen Produktionsperiode INVISIBLE TOUCH herausbrachten.

ME/SOUNDS: Du hast vor allem übers Busineß gesprochen. Wie hast du diese Zeit persönlich empfunden - ich kann mir vorstellen, daß die Concorde-Flüge auf Dauer langweilig werden. Hast du unter Streß gelitten?

PHIL COLLINS: Nein, es hat mir Spaß gemacht Es ist schön, wenn solche Platten erfolgreich sind. Ich habe mich nicht als gestreßt empfunden - das bin ich nur im Moment ein bißchen. (lacht) Mich hat damals nur die Reaktion der Medien genervt, die sagten: Wie können wir dich vermissen, wenn du einfach nie verschwindest?

Ich selbst hätte kein Problem damit gehabt, ständig weiterzumachen. Manchmal ist es zwar ermüdend; aber ich werde halt immer wieder gefragt, ob ich bei Projekten mitmachen will, die ich für interessant halte oder die etwas repräsentieren, das ich noch nie gemacht habe. Es ist eine Herausforderung - man fragt mich: Könnten Sie sich einmal dieses Drehbuch durchlesen und darüber nachdenken, ob Sie in diesem Film mitmachen wollen? Ich lese es und frage mich, ob ich so etwas wohl draufhabe. Und ich tue es einfach

ME/SOUNDS: Wenn man etwas gern tut, ist es wahrscheinlich egal, wieviel man arbeitet.

PHIL COLLINS: Stimmt. - Wenn mich Leute fragen, was mein Hobby ist, antworte ich: Songschreiben Ich habe natürlich auch noch meine Modelleisenbahn, aber meine Arbeit macht mir wirklich Spaß. Ich arbeite nicht in einer Bank oder in einem Laden, wovon ich dann an den Wochenenden entfliehen muß. Und je mehr ich arbeite, desto deutlicher wird mir klar, was ich sonst noch so draufhabe - und das führt wiederum dazu, daß ich noch mehr arbeite...

ME/SOUNDS: Schaffst du es, ab und zu mal im Pub vorbeizuschauen?

PHIL COLLINS: Oh ja. Mein lokaler Pub ist nicht weit von hier - ich treffe mich dort ein- bis zweimal pro Woche mit Freunden.

ME/SOUNDS: Passiert es schon mal, daß der Name des Pubs weitergegeben wird und Leute aus London dort hinpilgern?

PHIL COLLINS: Nein, die Leute kommen lieber gleich zu meinem Haus und machen von draußen Fotos; es sind ziemlich viele Deutsche darunter Einige von ihnen treffe ich persönlich, weil sie an der Haustür klingeln...

Vor kurzem ist etwas Witziges passiert. Ich war oben im Kinderzimmer und habe auf dem Fußboden mit meiner Tochter gespielt. Als ich aufstand, sah ich drei Männer, die meine Hausmauern anstarrten. Ich wurde ziemlich wütend, rannte nach unten und sagte in einem ziemlich entschiedenen Ton: Was wollt ihr?? Wenn ihr an der Tür klingeln wollt, tut das gefälligst - aber steht hier nicht einfach 'rum und glotzt mein Haus an Ihr befindet euch auf privatem Grund und Boden Ich hatte vorher keine Ahnung, daß sie Deutsche waren. Sie tuschelten miteinander auf Deutsch, zuckten mit den Schultern, drehten sich um und zogen von dannen. Ich schrie ihnen hinterher, sie sollten sich etwas beeilen.

Nachdem ich mir auf diese Weise Luft gemacht hatte, kehrte ich nach oben zurück. Meine vierjährige Tochter fragte mich, was die Typen gewollt hätten. Als ich meinte: Wahrscheinlich nur ein Autogramm, entgegnete sie: Dann war's ja nichts Schlimmes Das wurde mir dann auch klar... ich rannte wieder 'runter und lief den Dreien auf der Landstraße hinterher. Ich entschuldigte mich, gab ihnen Autogramme und posierte für ein Foto.

Die Leute scheinen vor mir unglücklicherweise keine Scheu zu haben - sie scheinen mich für zugänglich zu halten; und sie erwarten von mir, daß ich freundlich sein werde. - Eigentlich ist das positiv. Es ist angenehmer, wenn Leute so über einen denken und nicht annehmen, daß man ihnen brutal in den Rücken fallen wird.

Aus diesem Grund ist mein Haus wirklich eine Art Pilgerort, wenn du es so nennen willst. (lacht) An den Pub wagen sie sich jedoch nicht heran. Wenn doch mal jemand dort 'reinkommt und um ein Autogramm bittet, verstummen alle Unterhaltungen, weil man so etwas einfach nicht tut. Dies ist unser Ort, wo wir uns normal geben.

ME/SOUNDS: Wie haben es die drei Deutschen geschafft, sich an den 20 Ex-KGB-Agenten vorbeizuschmuggeln, die dein Haus bewachen?

PHIL COLLINS: (lacht) Die Antwort darauf ist: Wir haben keine Bewacher. Wir schließen das Haupttor ab, weil die Leute früher einfach 'reingefahren sind und behaupteten, daß sie zufällig vorbeigekommen seien. Aber es gibt noch einen Seiteneingang, der überhaupt kein Tor hat...

ME/SOUNDS: Wann hast du selbst das letzte Mal jemanden um ein Autogramm gebeten (falls du das überhaupt jemals getan hast)?

PHIL COLLINS: Ich kann mich nicht genau erinnern, aber ich sammle tatsächlich Autogramme. Ich habe ein Fotoalbum mit Unterschriften von Tony Bennett, Sam Moore von Sam & Dave - der jetzt ein guter Freund von mir ist -, Audrey Hepburn. Es sind Leute, die auf mich einen großen Eindruck gemacht haben. Ich bin immer noch ein Fan von einigen Leuten - und daran ist nichts falsch, oder?

ME/SOUNDS: Gibt es denn auch Leute, in deren Gegenwart du noch von Ehrfurcht ergriffen bist?

PHIL COLLINS: Well... obwohl ich Eric Clapton schon seit 1978 kenne, denke ich mir bei unseren Begegnungen immer noch: Das ist Clapton Das ist der Typ, über den ich diverse Souvenir-Alben angelegt habe und dessen Platten ich sammelte, als er noch bei den Yardbirds und bei Cream mitmachte Und jetzt spiele ich Schlagzeug hinter ihm... Man kneift sich und fragt sich: Bin das wirklich ich? Dahinter steckt sicherlich eine gewisse Naivität; aber es ist schön, immer noch so zu empfinden.

Ich bin auch ein großer Fan von David Crosby, der seit Another Day In Paradise ein guter Freund von mir ist. Er ist ein sehr bescheidener Mann; und ihm ist es jedes Mal peinlich, wenn ich ihm sage, wie sehr ich seine Musik geliebt habe, seit er mit den Byrds begann.

ME/SOUNDS: Heißt das, daß du dich immer noch an die Einstellung des zwölfjährigen Fans Phil Collins erinnern kannst, der damals als Schlagzeuger anfing?

PHIL COLLINS: Ja - aber nur, wenn ich diese Leute respektieren kann. Es kommt zum Beispiel vor, daß ich denke: Wow, ich sitze hier und rede mit George Harrison... oder mit Paul McCartney Unglaublich Sie haben früher die Welt für mich bedeutet, aber bei ihnen erstarre ich nicht mehr unbedingt in Ehrfurcht.

ME/SOUNDS: George Clinton meinte mal zum Thema Star-Kult: Meine Scheiße stinkt genauso wie die von jedem anderen...

PHIL COLLINS: Das stimmt - aber obwohl unsere Scheiße genauso stinkt, gibt es immer noch Leute, die talentierter sind als wir selbst (lacht)

ME/SOUNDS: In der Presse sind häufig Zitate von dir zu lesen, denenzufolge du dich gegen dein Mr. Nice Guy-Image wehrst. Was tust du, um schon mal als ein echtes Arschloch dazustehen?

PHIL COLLINS: Ich werde regelmäßig gegen deutsche Journalisten tätlich... (lacht) Mir fallen leider nie Beispiele ein, was wahrscheinlich bedeutet, daß ich wirklich ein netter Typ bin - Ich glaube nicht, daß ich jemals in der Lage sein werde, etwas hervorzuzaubern, das dieses Image über Nacht verändern wird.

Ich will eigentlich nur eins ausdrücken: Ich denke nicht, daß ich so wunderbar bin, wie die Leute denken. Das ist alles. Und obwohl ich schon Dinge tue, die andere für nett halten - Geld verleihen, Spenden für wohltätige Zwecke zu geben -, kann ich andere auch anschnauzen. Ich halte nicht immer nur die andere Wange hin.

ME/SOUNDS: Gibt es neben dem eben geschilderte Nice-Guy-Image noch andere Punkte, in denen du dich falsch eingeschätzt siehst?

PHIL COLLINS: Nein, es geht eigentlich alles in die gleiche Richtung - Attribute wie Mr. Nice Guy, Middle-of-the-Road- oder Durchschnitts-Musik... Ich kann natürlich nichts dagegen machen; wenn die Leute das so sehen, dann ist das ihre Meinung. Ich sehe es natürlich nicht so, weil ich selbst keine Middle-of-the-Road-Musik mag Mich interessieren nur Dinge, die anders oder originell sind. Wenn ich mich selbst nicht als anders oder originell sähe, dann würde ich wahrscheinlich meinen Stil ändern

Die Kritiker nehmen angesichts meines Erfolgs an, daß ich ein bestimmtes Rezept habe, an das ich mich immer halte, ohne irgendein Risiko einzugehen. Sie nennen mich The Man with the Golden Touch - und ich muß dann am Ende immer selbst auf meine Flops hinweisen: Das von mir produzierte John-Martyn-Album, die beiden Eric-Clapton-LPs und die Alben von Philip Bailey und Frida waren alle keine sonderlich großen Erfolge Manchmal habe ich das Gefühl, daß ich dies überkompensiere - indem ich gegenüber Menschen, die meine Erfolge hervorheben, mehr über meine Reinfälle als über meine Hits rede.

ME/SOUNDS: Wo siehst du den Unterschied zwischen Improvisieren und konzeptlosem Zusammenhauen?

PHIL COLLINS: Es ist eigentlich das Gleiche. Manchmal geschah es, daß ich impulsiv den Aufnahmeknopf drückte, ohne daß ich mir überlegt hatte, was ich singen wollte. Statt das Band wieder zu stoppen, habe ich einfach versucht, mir etwas aus dem Ärmel zu schütteln. Viele der Texte ergaben sich quasi von selbst, während ich sie sang. Das hat nichts mit inspiriertem Genie zu tun; es hängt einfach damit zusammen, daß ich schon seit vielen Jahren genau so arbeite. Wenn ich Texte schreibe, singe ich einfach drauflos - egal, was mir gerade in den Kopf kommt. Ich bin in dieser Beziehung nicht schüchtern, weil ich dabei immer allein bin; es gibt also niemanden, bei dem ich mich blamieren könnte.

ME/SOUNDS: Es muß wohl schon ein paar Jahrhunderte her sein, da hatte Rock-Musik noch mit Rebellion zu tun. Heutzutage gibt es Acts wie Genesis, die mit Konzernen wie Volkswagen ins Bett steigen. Wenn du dies aus dem Blickwinkel des Phil Collins betrachtest, der als jugendlicher Musikfan in die Szene einstieg, hast du dann jemals Probleme mit dieser Art von Liaison?

PHIL COLLINS: Well, ich sehe dies mit ein bißchen Abstand... - Worauf es wirklich ankommt, ist folgender Aspekt: Die Genesis-Tour hat eine Menge Geld gekostet; worauf man natürlich erwidern kann: Ihr habt daran auch eine Menge verdient. Sooo viel war es auch wiederum nicht; obwohl wir natürlich weniger verdient hätten, wenn Volkswagen nicht ausgeholfen hätte - im Austausch dafür, daß auf dem Programm Volkswagen Presents stand und daß wir von den Hotels zu den Auftrittsorten mit Volkswagen gefahren wurden. Damit kann ich leben - es stört mich nicht sonderlich.

Wenn ich dagegen selbst in Volkswagen-Werbespots hätte verkünden müssen: Dies ist der beste Wagen, den ich je gefahren bin Warum verkauft ihr nicht Euren Mercedes und kauft Euch dieses Teil?, dann würde ich es in der Tat für Ausverkauf halten.

Trotzdem habe ich in Sachen Sponsorentum generell ein eigenartiges Gefühl, weil es natürlich immer Zyniker gibt, die sagen: Wieviel Geld habt ihr wirklich nötig? Andererseits muß man bedenken, daß uns allein die Video-Leinwände sechs Millionen Dollar gekostet haben. Wenn man mit einem kleinen Logo und ein bißchen Händeschütteln die Preise für Eintrittskarten niedrig halten kann, dann finde ich das durchaus in Ordnung. Unsere Tickets liegen preislich nicht in der Spitzenkategorie, aber unsere Produktionskosten tun das sicherlich.

ME/SOUNDS: Was bedeutet euch Genesis eigentlich heutzutage überhaupt noch?

PHIL COLLINS: Im Moment rein gar nichts (lacht) Du mußt dir vor Augen halten, daß ich im Moment gerade eine Produktion beendet habe, die das Persönlichste ist, das ich je gemacht habe - und ich empfinde jetzt noch das damit verbundene Hochgefühl. Daher ist Genesis in meinem Leben völlig unwichtig. Wenn die jetzige Intensität des Solo-Projekts ausgebrannt ist, wenn die Platte ihren Lebenszyklus beendet hat, die Tour vorüber ist und ich vielleicht noch einen Film gemacht habe, dann kann ich mir vorstellen, daß ich sagen werde: Hey, ich bin bereit für ein neues Genesis-Album - hat jemand von Euch auch Lust? Das wäre der richtige Zeitpunkt, wieder an Genesis zu denken.

Während der letzten Tour stand natürlich Genesis im Mittelpunkt meines Lebens; jetzt, da mein Album fertig ist, sehe ich dies als das Wichtigste in meinem Leben an. - Es ist schon ein Wahnsinn, wie ich mich prostituiere. Ich bin nichts als eine Nutte, die soviel herumschläft, daß sie keine Ahnung hat, was für sie am wichtigsten ist (lacht)

ME/SOUNDS: Kannst du dir vorstellen, an irgendeinem Punkt nur noch als Hollywood-Hure zu arbeiten?

PHIL COLLINS: Hollywood-Hure? Bitch... (lacht) Nicht ausschließlich, nein... ich würde vor allem auch nicht in Hollywood leben wollen; obwohl ich dort ein Haus habe, in dem ich lieber als im Hotel wohne. Ich bin in Hollywood auch immer genauso drauf wie hier - ich werde mich nicht mehr ändern.

Ich denke, ich werde immer schauspielern, singen und schreiben, und wahrscheinlich auch live auftreten. Schauspielern ist dabei fast am unproblematischsten - du kannst bis zu deinem Tod als Schauspieler arbeiten

Peter Jebsen

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